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Eine antike Idee als Grundprinzip der Welt?

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Am morgigen Donnerstag lädt das Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes ab 20:15 Uhr zu einer Online-Veranstaltung ein. In der Reihe "Sternenklar" erläutert der Physiker Prof. Dr. Heinrich Päs aus Dortmund, warum seiner Ansicht nach eine antike Idee die Zukunft der Physik ist. Sein neues Buch "The One" diskutiert die Frage nach dem fundamentalen Ursprung von Raum, Zeit und Materie aus einer allumfassenden Einheit und dessen revolutionäre Konsequenzen für die Physik der Zukunft. Der wissenschaftliche Fortschritt liegt nicht nur der Überwindung von Hungersnöten, Krankheiten und Kälte zugrunde, die das heutige Leben so viel erträglicher machen als das unserer Vorfahren, sondern er hat auch unser Bild von der Welt, in der wir leben, umgeworfen: Aristarch und Kopernikus rückten die Erde aus dem Zentrum des Universums, Newton zeigte, wie die Welt sich durch mathematische Gesetzte beschreiben lässt und Darwin platzierte den Menschen im Stammbaum alles irdischen Lebens. Eine der größten Erschütterungen war allerdings die Formulierung der Quantenmechanik, die die kleinsten Skalen im Universum beschreibt: Teilchen, die an mehreren Orten gleichzeitig sind, der Dualismus von Wellen und Teilchen, die Auflösung der klassischen Vorstellung von Kausalität — durch ihre Überwindung klassischer menschlicher Intuitionen scheint die Quantenphysik ein besonderer Triumph der Wissenschaftsgeschichte zu sein. Doch im Zentrum der Theorie liegt seit ihrer Entstehung ein bis heute ungelöstes Problem: Um zu funktionieren, muss die Theorie "Messprozesse" postulieren, doch wie genau diese zu definieren sind, ist Physikern bis heute unklar. Der theoretische Physiker Heinrich Päs meint, dass die Lösung dieses Rätsels und der Weg zu einem vollständigeren wissenschaftlichen Bild der Welt kurioserweise gerade durch eine antike Losung gegeben wird: "Aus Allem Eins und aus Einem Alles." Dieser Idee des Monismus zufolge lassen sich alle Phänomene der Welt auf ein einziges Grundprinzip zurückführen. Päs argumentiert, dass die Physik diese antike Idee ernstnehmen sollte, um neue Fortschritte zu erzielen. Heinrich Päs ist theoretischer Physiker und Professor an der Technischen Universität Dortmund. Seine Forschung in Elementarteilchenphysik und Kosmologie war Titelthema des Scientific American in den USA und weltweit sowie mehrfach auf dem Cover des New Scientist. Interessierte können sich unter diesem Zugangslink kostenlos zuschalten, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Vorträge der Online-Reihe "Sternenklar" finden im zweimonatlichen Rhythmus statt und sind für die Teilnehmer kostenfrei. Moderiert wird "Sternenklar" von Konstantin Haubner aus dem Kortizes-Team. Er ist studierter Astrophysiker und aktuell Doktorand am Arcetri-Observatorium in Florenz, wo er an Galaxiendynamik und den Eigenschaften Dunkler Materie forscht. Der Sternenklar-Termin im Juni steht bereits fest: Am 20. Juni gibt die Astrophysikerin und Leiterin des Bochumer Planetariums Prof. Dr. Susanne Hüttemeister einen Überblick "von der Entdeckung der Galaxien zur modernen Kosmologie".

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